Andreas Rhenisch (1731-1805), Pfarrer in Schleife von 1778-1805
Andreas Rhenisch wurde am 8. Februar 1731 in Gnaschwitz bei Bautzen als Sohn des Schneiders Johann Rhenisch geboren. Sein Name taucht am Lehrerseminar der Franckeschen Stiftungen zu Halle auf, wo er von 1743 bis 1749 als Zögling des Waisenhauses eine neue Heimat gefunden haben muss. 1749 nimmt er ein Theologiestudium in Leipzig auf, dass er bereits 1750 wegen finanzieller Schwierigkeiten unterbrechen muss. Er setzt das Studium in Halle fort und gibt nebenbei als Lehrer Stunden in den Franckeschen Stiftungen. Seine Ordination fand zu Himmelfahrt 1752 in der Kirche Muskau für die Pfarrei in Nochten statt, in der er dann von 1752 bis 1778 als Pfarrer wirkt.
Am 1. Februar 1754 heiratete er in erster Ehe Susanne Dorothea Saurbrey, welche im Alter von 64 Jahren am 7. Februar 1792 verstarb. Ihr Vater war Hofprediger und Waisenhausinspektor in Sorau.
Aus dieser Ehe mit Andreas Rhenisch gingen die Kinder Susanne Charlotte (1756-1766) und Christiane Friederike *1761 hervor.
Zum 8. März 1778 wird Rhenisch an die Kirche Schleife berufe.
1795 heiratete Andreas Rhenisch in zweiter Ehe Ursula Amalie Dorothea Becker. Ihnen wurden zwei Kinder geboren, die noch als Kinder verstarben.
Rhenisch versieht sein Amt in Schleife bis zu seinem Tode am 21. November 1805.
Er war einer der Mitbegründer der sorbischen Predigervereinigung im Jahre 1749. Gemeinsam mit Schirach gilt er als Mitautor an den obersorbischen Schulbüchern, die jeweils im Jahre 1778 und 1803 herausgegeben wurden.
In seinem Testament, welches er 1802 niederschrieb, vererbte er 50 Taler zu wohltätigen Zwecken. Ein Teil davon, jährlich 4 %, sollte für die Schulbildung, für Bücher u.a. der Dorfkinder ausgegeben werden, deren Eltern das Schulgeld nicht erbringen konnten.