Wann ist Weihnachten?
Jeder von uns kennt wohl diese Frage, die oft von Kindern gestellt wird. Man hört es immer öfter: „Wann ist Weihnachten?“ In gespannter Erwartung drängeln sie jetzt und werden immer wieder vertröstet: „Nur noch wenige Tage – bald!“
Wann ist Weihnachten?
Manch Erwachsener kommt durch diese Frage unter Druck: „Was nur noch drei Tage?!“ „Hoffentlich werde ich noch fertig mit den Vorbereitungen, Geschenken, Mahlzeiten, Tannenbaum!“
Wann ist Weihnachten?
Bei einigen Menschen hört man als Antwort: „Merkwürdig in diesem Jahr ist mir überhaupt nicht weihnachtlich zu Mute, trotz der geschmückten Schaufenster und Weihnachtsliedern in den Geschäften kommt keine rechte Stimmung auf; ja und das Wetter …!“
Wann ist Weihnachten?
Sollte die Antwort von dem abhängen, was wir verbreiten und schaffen? Hängt Weihnachten davon ab, wie wir es ausrichten?
Damals beim ersten Weihnachtsfest in Bethlehem war auch viel Aufregung. Ein Hin und Her von fremden Menschen, ein Suchen nach Unterkunft und Nahrung, Unsicherheit bei Menschen, die in ihre Geburtsstadt mussten, sich dort aber nicht mehr auskannten.
In diese Aufregung geschah etwas Stilles, nur von wenigen beachtet. Ein Kind wurde geboren. Der Zeitpunkt war sicher sehr unglücklich, denn auch die Eltern des Neugeborenen waren unterwegs, Fremde ohne feste Bleibe.
In unseren Krippendarstellungen sieht alles so idyllisch und niedlich aus. Aber war es das wirklich in einem Viehstall? Die Geburt des Kindes ereignete sich, weil es an der Zeit war. Gott wollte es so.
Wann ist Weihnachten?
Weihnachten ist da, wo Gott und Mensch eins werden. Wo Gottes Nähe in die Hektik oder Leere der Welt hineinkommt, und sie erfüllt, wo auch Stall und Futterkrippe ausreichen, um zum Ort der Liebe Gottes zu werden. Dann ist Weihnachten. Amen.
Herzlich grüßt Sie und wünscht eine erwartungsvolle Zeit
Ihr Björn Sobota
Eine kleine Frühlingsweise nimmt mein Herz mit auf die Reise in die schöne weite Welt hinaus... (Text zur Humoreske Nr. 7 von Antonín Dvořák)
Es ist ein Wunder wie Gänseblümchen, Sonnenhut, Forsythie, Flieder, Apfelbäume, Hortensienbüsche aus dem winterlichen „Fast-Nichts-Mehr“ ausschlagen und Jahr für Jahr üppiger blühen. Blüten von gelb, rosa orangebiszartlila.
Noch vor wenigen Wochen sahen sie wie abgestorben aus. Jetzt regt sich was, überall, grüne Triebe, ein Reifen und Wachsen, ein Um-die-Wette blühen. Alles von selbst, ohne großes Zutun von mir.
Ein Grund zum Jauchzen.
„Jauchzet, frohlocket!“ so singen Amseln, Lerchen und Finken. Das Konzert der Vögel beginnt am frühen Morgen und klingt nach Lebenslust und Freude.
Wer wach durch den Tag und unsere Welt geht, kommt nicht um das Jubeln und Tirilieren herum.
In dem Buch der Psalmen, in der Bibel, heißt es: „Jauchzet Gott“. Das will uns sagen: Freue dich, sei ausgelassen fröhlich. Schicke dein „Juchheissassa“an den, der sich diese Welt ausgedacht hat. Sei fröhlich über das Grün der Pflanzen und das Blau des Himmels, über das Singen der Vögel und das Summen der Insekten. Freue dich auf den Rhabarber, Spargel und den Appetit darauf. Zeige allen Menschen wie farbenfroh und fröhlich unsere Welt ist und mache DU diese Welt bunter. Lass das Jauchzen nicht im Halse stecken bleiben.
Gib Freundlichkeiten weiter, die Deinen Mitmenschen zeigen, dass sie nicht nur Gott, sondern auch Menschen wichtig und wertvoll sind. - Und dass wir uns in die Augen sehen, ist fast immer möglich. Selbst mit Abstand und Maske. - Unsere Augen zeigen, wenn wir Lächeln. Das Leben ist so schön. Gib selbst Hoffnung an andere weiter.
Wie anstrengend es ist, die Hoffnung zu pflegen - das haben wir in den vergangenen Monaten der Pandemie an uns selbst und an anderen erfahren können.
Und trotzdem: Der nächste Frühling kommt bestimmt und ist schon da!
Herzlichst
Ihr Björn Sobota